Pflanzen von Obstbäumen
Oktober bis November ist die richtige Zeit um Obstbäume zu pflanzen.
So erhalten die Wurzeln über die Herbst und Winterfeuchte genügend Nährstoffe und können gegenüber einer Frühjahrspflanzung mehrere Montate länger Wurzeln ausbilden.
Und sind so wiederstsandsfähiger gegen trockene Perioden im folgenden Sommer.
Übersicht
- Gute Baumschule aussuchen, denn gute Qualität des Pflanzmaterial lässt sich durch nichts ersetzen.
- Bei biozertifizierten Flurstücken darf ausschließlich ökozertifiziertes Pflanzgut verwendet werden.
Im Fall einer Zertifizierung über unseren Verein muss das Pflanzgut über die jährliche Sammelbestellung des Obstbauring im Zusammenarbeit mit der Gemeinde Winterbach erfolgen.
Eigenaufzucht ist bei Bio auf Nachweis zulässig. - Richtige Baumgröße bestimmen, Spindelbaum, Halbstamm oder Hochstamm.
Dabei auf die richtige Unterlage achten (z.B. M09, M25, Sämlingsunterlage). Für Hochstämme im Freiland nur Sämlingsunterlagen verwenden. - Richtige Obstsorte auswählen, Stammbildner, Tafelobst, früh oder spät, Mostapfel usw.
- Beim Pflanzen genügend großes Pflanzloch ausheben, Gitter gegen Wildfraß anbringen, später nicht vergessen Baumscheibe hacken und von Unkraut zu befreien.
- Auf genügend großen Pflanzabstand achten.
Bei Hochstämmen 7 bis 8 Meter. - Herbstpflanzung bevorzugen, Winterfeuchtigkeit fördert den Austrieb.
- Auf richtige Stellung des Baumpfahl achten. Baum soll sich "in den Schatten stellen können".
Besonders wichtig am Ende vom Winters zur Vorbeugung von Frostrissen, da die Sonnenintensität tagsüber schon sehr stark ist, und es nachts Minusgrade haben kann.
Baumloch
- Nach Möglichkeit sollte man nicht in das alte Baumloch setzen, auf keinen Fall die gleiche Art des Baumes, also keinen Apfelbaum ins alte Baumloch eines ehemaligen Apfelbaums, da der Boden spezifisch 'müde' wird.
- Beim Ausheben des Pflanzloches wird auf einem Durchmesser von 1 m zuerst die Grasnarbe entfernt, dann der Oberboden (erster Spatenstich)ausgegraben und auf die Seite gelegt. Auf der anderen Seite der Pflanzgrube deponiert man den Aushub des zweiten Spatenstiches bis man eine Tiefe von ca. 50 cm erreicht.
- Danach das Erdreich in der Grube lockern.
- Bei Mühlmausbefall wird das Baumloch mit einem engmaschigen Metallgitter (nicht verzinkt) lückenlos ausgekleidet. Den obere Rand des Gitters über die Grasnarbe heraus stehen lassen, so dass nach dem Verfüllen mit Erde ein Abeckgitter von oben die Wurzeln komplett schützt.
- Es folgt noch das Einfluchten und das Einschlagen des Baumpfahls.
Setzen
- Obstbäume werden im Herbst nach dem normalen Laubfall, bei frostfreiem Wetter gepflanzt.
Der frisch gepflanzte Baum hat die Möglichkeit, bis zum Frühjahr genügend Bodenkontakt zu erhalten. - Der Pflanzschock ist am geringsten. Bei schlechtem Witterungsverlauf ist auch eine Frühjahrsbepflanzung bis Mitte April möglich.
- Der Baum wird in die Pflanzgrube gestellt, mit Vorteil an der Nordseite des Pfahls, in starken Windlagen im Windschatten des Pfahls.
- Die Baumwurzeln werden vor dem Setzen angeschnitten, um zu erreichen, dass sich dort Saugwurzeln bilden. Beschädigte Wurzeln auch anschneiden.
- Beim Pflanzvorgang werden die beiden beim Aushub getrennten Bodenschichten in ihrer ursprünglichen Folge wieder in das Pflanzloch geworfen. Günstig ist es, wenn beim Füllen des Baumloches im Wurzelbereich nicht nur feine Erde eingebracht wird, sondern auch feiner Kompost. Es ist darauf zu achten, dass die Hohlräume in dem Wurzelwerk alle verfüllt sind.
- Der junge Baum soll nicht zu tief gesetzt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die unter dem Baum befindliche Erde setzt und der Wurzelhals des Baumes unter die Erdoberfläche absinkt. Dadurch müssen die Wurzeln unnatürlicher weise nach oben wachsen und nicht nach unten außen.
Idealerweise wird der Baum genau so tief wie in der Baumschule gesetzt. Erkannbar ist dies meist am Übergang durch einen Farbwechsel im Stamm von erdig zu normaler Rinde. Alternativ sollte die Veredlungsstelle 10 cm über dem Boden sein. - Beim Anbinden des Baumes ist darauf zu achten, dass er noch die Möglichkeit hat, sich abzusenken.
- Ist das Anbinden zu eng und nicht beweglich genug, 'hängt' sich der Baum auf und es entstehen noch Hohlräume unter der Wurzel, die man durch das feine Bodenmaterial vermeiden wollte.
- Anschließend ist ein reichliches Einschwemmen der Wurzeln notwendig.
- Bei Wühlmausgefahr ist unbedingt eine Bekämpfung notwendig, weil dieser Schädling sonst die Wurzeln abfressen und der Baum deshalb verloren ist.
- Zum Schutz gegen Wildfraß ist unbedingt ein geeignetes Maschengitter notwendig.